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Lydia Klammer: An vollen Töpfen verhungern – Opening zur Kulturnacht am 13.9.2024 um 18:30 Uhr

Herzliche Einladung zum nächsten Opening am 13. September 2024 um 18:30 Uhr am CUBIC, bei dem die Künstlerin Lydia Klammer als Preisträgerin aus unserem jährlichen Ausschreibungsprogramm vorgestellt wird! Am Abend der Greifswalder Kulturnacht wird die Künstlerin anwesend sein. Sie präsentiert eine Installation, die aus einer Performance hervorgegangen ist.

Die Performance „An vollen Töpfen verhungern“ ist eine eindringliche Darstellung, die die Verbindung zwischen dem Individuum und seiner Umwelt untersucht. Die Performerin trägt einen weißen Ganzkörperanzug, der sie fast vollständig bedeckt, wobei lediglich ein kleines Loch an der Stelle des Mundes bleibt. Vor ihr steht ein Tisch, auf dem sich ein Teller mit Spinat, Kartoffelbrei und einem Spiegelei nebst Besteck befindet.

Inmitten einer surreal anmutenden Szenerie, gekennzeichnet durch eine unkonventionelle Anordnung von skurrilen Gegenständen an einer weißen Wand, darunter Buchstaben ohne Sinn, ein goldener Käfer, Origamifalter, ein Keramikbild mit einem Eichhörnchen und ein Neoneinhorn, beginnt die Performerin die Herausforderung, Nahrung aufzunehmen.

Mit Messer und Gabel versucht sie verzweifelt, die Nahrung durch das winzige Loch an ihrer Mundöffnung zu transportieren, was jedoch aufgrund der Größe der Öffnung zu einer mühsamen und frustrierenden Aufgabe wird. Ihre Zunge kämpft sich durch die Enge, um einen kleinen Vorgeschmack zu erhaschen.

Während des Prozesses wird der weiße Ganzkörperanzug vor allem im Kopfbereich zunehmend verschmutzt, das Grün des Spinats, das Gelb des Eies und der Kartoffelbrei hinterlassen ihre Spuren, und die Performerin wird somit physisch mit der Nahrung und den damit verbundenen Schwierigkeiten konfrontiert.

Diese Performance, die ohne Publikum stattfindet, wurde durch fotografische Dokumentation festgehalten und nun in Form einer Installation ausgestellt. Der Nachbau der Szene umfasst den den Tisch, den Stuhl, den Teller, das Besteck und die unkonventionell dekorierte Wand. Ein Foto der Originalperformance ergänzt die Installation, die den Betrachter dazu einlädt, die körperlichen und kommunikativen Herausforderungen der Performerin nachzuvollziehen und über die Bedeutung von Interaktion und Nahrungsaufnahme in unserer modernen Gesellschaft nachzudenken.

Die sozialkritische Performance arbeitet mit der Fragmentierung der Realität und betont die Vielfalt und Komplexität unserer Erfahrungen. Sie gibt einen Hinweis auf die Absurdität bestimmter sozialer Normen, kultureller Konventionen und Oberflächlichkeiten und lädt den Betrachter zum Hinterfragen unserer Konsumkultur ein.

Text & Fotos: Lydia Klammer

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