Wie sieht Erinnerung aus? Man sieht einige Bilder, manchmal kurze, zusammengesetzte Sequenzen, bestimmten Farben, Personen oder Räume, vielleicht Muster von Kleidung oder Tapeten. Versatzstücke, mit sprunghaften Übergängen und unscharfen Rändern. Manchmal sind dies besondere, meistens aber beiläufige Situationen, frühere Orte, kleine Geschichten.
Die Osnabrücker Künstlerin Sarah Marie Caroline Dahm sucht nach den vertrauten Bildern in uns, nach den vergessenen Bildgeschichten, sie sucht das Erinnern als Form einer romantischen Sehnsucht sichtbar zu machen.
In der Rauminstallation „Blick aufs Gefühlsmeer“ kombiniert die junge Künstlerin verschiedene Bildmedien wie alte Diapositive, Fotoprints und freie Malereien, die in ihrer Hängung verschiedene Ebenen im Raum erzeugen, Überlagerungen eingehen und Verbindungen herstellen. Die alten Fotografien in typischer analoger Kolorierung der 80iger Jahre des 20. Jahrhunderts hat die Künstlerin zeichnerisch überarbeitet und verdichtet – sie zeigen den unbekannten Bekannten in normalen und zugleich skurrilen Szenen im Urlaub oder Alltag. Dazu hat Sarah Marie Carolin Dahm intuitive Malereien erarbeitet, die Farbräume ausloten und innere Gefühlslandschaften aufzeigen. So schweift der Blick zwischen Erkennen und Erahnen, schwimmt zwischen leuchtenden Figuren und tiefen Farbschichten und es entsteht ein Gefühl von Erinnerung.
Der Kunstverein art-cube e. V. pflegt den Kontakt und Austausch mit Künstler*innen und Kunstvereinen aus der Partnerstadt Osnabrück und lädt einmal jährlich eine/n Osnabrücker Künstler*in nach Greifswald ein, eine aktuelle künstlerische Arbeit im Kunstkubus zu präsentieren.
Die Ausstellung ist Teil des diesjährigen Jahresprogramms, das vielfältige zeitgenössische Perspektiven auf Caspar David Friedrich und sein Werk bieten möchte.
Ausstellungszeitraum: 25. Mai – 07. Juli 2024
Text & Fotos: M. Schramm